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Veranstaltungshinweise

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Am 20. November findet das nächste Netzfeministische Bier statt. Wir treffen uns um 19.30 Uhr im Rupp’s im 5. Bezirk und werden diesmal darüber sprechen, was denn Netzfeminismus eigentlich für uns bedeutet. Alle FrauenLesbenInterTrans* sind herzlich willkommen.

Beim Verein Genderraum bieten wir am 29. November in Wien ein (kostenloses) feministisches Argumentationstraining für alle interessierten FrauenLesbenInterTrans* an. Alle Infos dazu findet ihr hier.

Am 25. November starten die 16 Tage gegen Gewalt an Frauen. Der Verein AÖF stellt wieder einen Kalender mit allen relevanten Veranstaltungen zur Verfügung.

Am 30. November wird das erste Buch der Plattform 20000frauen – „Frauen-Fragen. 100 Jahre Bewegung, Reflexion, Vision“ – im Depot in Wien vorgestellt, bei der Podiumsdiskussion setzen sich Ulli Weish, Brigitte Rauschenbach, Hilde Grammel und Birge Krondorfer mit „Feminismen im Widerstreit“ auseinander. Start: 19 Uhr

Am 5. Dezember darf ich die Podiumsdiskussion „Crafting Circle meets Feminist Urban Knitters“ in der ÖGB-Fachbuchhandlung im 1. Bezirk moderieren. Betina Aumair diskutiert mit Elke Gaugele und Verena Kuni Do-It-Yourself-Kultur und Urban Knitting als feministischen Aktionismus vor dem Hintergrund der fortschreitenden Kommerzialisierung. Im Anschluss gibt es eine Aktion der Projektgruppe Moden und Kommunikation – “Do-it-together-Glossary”. Alle Infos dazu hier.

 

Enquete – Körperpolitik

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Den heutigen Montag habe ich auf der zweiten Enquete der 20000frauen verbracht: Frauen.Körper.Politik lautete diesmal der Titel. Im Vergleich zur Auftaktveranstaltung (Arbeit.Neu.Denken – Arbeitsutopien) war der Fokus nicht ganz klar: Es wurde etwa über neoliberale Selbstregulierung, das Cyborg Manifesto und gesetzliche Bedingungen für Labien-Verkleinerung gesprochen – was wohl an den unterschiedlichen theoretischen Zugängen der Vortragenden und am heterogenen Publikum lag. Eigentlich mag ich das mit den verschiedenen Zugängen ja ganz gerne. Wenn ein Themenkomplex etwa von Medienwissenschafter_innen ebenso wie von Ökonom_innen betrachtet wird, schärft das zumeist doch den eigenen Blick für Zusammenhänge (so lange es in der Auseinandersetzung gelingt, eine „gemeinsame“ Sprache zu finden).

Diese produktiven Auseinandersetzungen auf außeruniversitären feministischen Veranstaltungen schätze ich besonders. Denn meiner Erfahrung nach gestalten sich die Diskussionen dort sehr spannend – was ich auf wissenschaftlichen Symposien an Unis nicht immer so empfinde. Erstens geht es da auch immer darum, sich vor den Peers zu beweisen und zweitens werden Vorträge oft so angelegt, dass es sehr schwierig ist, den Argumentationen zu folgen, wenn mensch die relevante Literatur nicht gelesen hat. Nicht, dass dieser Zugang keine Berechtigung hätte, aber die Diskussionen, die in solch einem Rahmen stattfinden, haben mich noch selten begeistert. Hier liegt meiner Meinung nach die Stärke von Veranstaltungen, die von Wissenschafter_innen und Aktivist_innen aus ganz unterschiedlichen Disziplinen besucht werden: Es werden Fragen gestellt, die sich Expert_innen eines bestimmten Gebiets oft gar nicht mehr stellen. Und auch, wenn dabei (mitunter problematische) Verkürzungen entstehen, habe ich Vorträge von bestimmten Wissenschafter_innen schon als spannender erlebt, wenn sie nicht vor einem einschlägigen Fachpublikum stattgefunden haben.

So habe ich das auch diesmal wieder bei den 20000frauen erlebt. Wenn etwa eine Medientheoretikerin mit einer Gesundheitsbeauftragten diskutiert, wird sofort sichtbar, welche Spannungen und Widersprüche es zwischen feministischer Theorie und institutionalisierter Frauenpolitik gibt. Wobei der Austausch hier natürlich nicht immer produktiv verläuft: Die Fokussierung auf tagespolitische Fragestellungen kann dem Andenken von Utopien durchaus im Weg stehen (Aber: auch gescheiterte Diskussionen empfinde ich als informativ). Wenn dann auch noch im Plenum über „notwendige“ Aktionen und die Entwicklung „der Frauenbewegung“ gesprochen wird, zeigen sich ebenso deutlich die Ausschlüsse und Ent_nennungen, die hierbei produziert und immer wieder aufs Neue be_nannt werden müssen.

Am Nachmittag habe ich übrigens den Workshop der Sexualpädagogin Bettina Weidinger besucht. Sie arbeitet hauptsächlich mit Kindern und Jugendlichen und verfolgt dabei das Anliegen, Basiswissen zu Sexualität zu vermitteln, was unter anderem das Enttarnen von Mythen und das Hinterfragen von Normen beinhaltet (wie weit diese Reflexion konkret in der Praxis geht, kann ich nicht beantworten, leider war die Zeit für dieses spannende Thema viel zu kurz). Im Zentrum steht schließlich die (gar nicht so einfache) Frage: Was will ich? (Mehr Infos gibt es auf der Website des Instituts für Sexualpädagogik) Dass solche Workshops eigentlich nicht nur für Kinder und Jugendliche interessant wären, sieht auch Weidinger so – allerdings fehlt es nicht zuletzt an Institutionen, die solche Veranstaltungen für Erwachsene fördern bzw. finanzieren.

„Wir reden seit 40 Jahren über dieselben Dinge“ – dieses Resümee wurde wie so oft im feministischen Kontext am Ende der Veranstaltung gezogen. Und ja, es ist tatsächlich äußerst deprimierend, wenn es in Österreich etwa seit Jahrzehnten nicht gelingt, bestimmte Forderungen in Bezug auf Abtreibung politisch durchzusetzen – aber gerade solche Beispiele zeigen, dass es notwendig ist,  dieselben Themen unter veränderten gesellschaftlichen Bedingungen immer und immer wieder zu diskutieren. Veranstaltungen wie diese sollte es diesbezüglich viel häufiger geben (Ich freue mich schon auf die FrauenSommerUni im Burgenland!).

FrauenSommerUni – Eindrücke

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9 Monate lange gegrübelt, hunderte E-Mails verschickt, Plakate geklebt, diskutiert, Buttons gebastelt, Förderanträge ausgefüllt – und so schnell ist das Ganze wieder vorbei. Aber: Die Arbeit hat sich gelohnt! Für mich war die FrauenSommerUni 2012 (19. – 22. September) eine tolle Erfahrung, vor allem auch, da ich trotz Orga-Arbeit viele der Vorträge und Workshops besuchen konnte. Eine ausführlichere Nachbetrachtung folgt, für euch gibt es jetzt erst mal einige Eindrücke der Veranstaltung. (Alle Fotos: Bettina Frenzel)


Unsere wunderschöne Kapelle…

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FrauenSommerUni: Jetzt anmelden!

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Im September erwartet euch ein verlängertes queer-feministisches Wochenende in Wien: von 19. bis 23. September gehen die FrauenSommerUni, das rampenfiber-Festival und die fußBALLade über die Bühne.

Das Programm der FrauenSommerUni ist mittlerweile online, für Workshops müsst ihr euch bis 14. September anmelden. Auch für die (kostenlose) Kinderbetreuung durch die Kinderfreunde solltet ihr euch bitte über ein Online-Formular anmelden. Starten wird die FSU mit einer Willkommensveranstaltung am Mittwoch (19.09.) um 17 Uhr. Ort: Alte Kapelle, Campus, Altes AKH, Spitalgasse 2-4, Hof 2.8. Bei dieser Gelegenheit könnt ihr uns kennenlernen, die Workshops und Vorträge werden vorgestellt und Rosemarie Ertl (Netzwerk Frauen- und Mädchenberatungsstellen) wird zum Thema „Feminismen leben – (auch) eine Frage der Ressourcen?“ sprechen. Bei Wein und Snacks könnt ihr anschließend plaudern und/oder am 2. Netzfeministischen Bier teilnehmen (ab 19.30 Uhr im Weltcafé).

                

Am Donnerstag, Freitag und Samstag finden dann jeweils vormittags und nachmittags Workshops, Vorträge, Lesungen und Diskussionsrunden parallel statt. Die Wahl wird euch bei diesem Angebot vermutlich schwer fallen – hier einige Highlights für euch (subjektive Auswahl!).  Allen künstlerisch-politisch Interessierten kann ich den Stencil-Workshop am Donnerstag und den Radical-Handcrafting-Workshop am Samstag (Achtung, findet in der Frauenhetz statt!) empfehlen. Außerdem wird es zwei Schreibworkshops geben: „Schreiben wirkt“ am Donnerstag und Freitag und „Kreativ schreiben und sich aufführen„, ebenfalls am Donnerstag und Freitag.

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unHEIMelig

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„Unheimlich sei alles, was ein Geheimnis, im Verborgenen bleiben sollte und hervorgetreten ist.“ (Freud, Das Unheimliche, 2008,143)

Den öffentlichen und privaten Bereich betreffend, schreibt Hannah Arendt, dass der Unterschied letztlich auf einen Unterschied zwischen Dingen, die für die Öffentlichkeit, und denen, die für die Verborgenheit bestimmt sind, hinauslaufe. (Arendt, Vita activa oder Vom tätigen Sein, 1994, 69) Das, was im Verborgenen ist, was vor dem Blick verborgen bleiben soll, sind Tätigkeiten, die beinahe ausschließlich Frauen ausführen. Das Heim betreffend, sind es solche, die landläufig ein Heim erst zu einem Heim machen – das Versorgen und Verschönern. Zumeist Liebesdienste. Immer unbezahlt. Kaum der Rede wert.

Ebenso das Textile. Wolle ist ein Material, das in der Öffentlichkeit nur dann zu sehen ist, wenn es zu Kleidung verarbeitet, am Körper getragen wird. Frauen, die handarbeiten, und es sind fast nur Frauen, die es tun, tun dies für sich, meistens aber für die Familie, die Kinder. Wo wir wieder bei den Liebesdiensten sind. Bei der Nichtentlohnung.

Der Rede wert. Der Klorollenhut ist ein Symbol für das Private, das in die Öffentlichkeit drängt. Gehäkelt, Handarbeit, dazu dienend zu schmücken, das Heim erst heimelig zu machen. Als vergessenes Artefakt, als Abjekt rückt er überdimensional und damit entfremdet und entfremdend in den öffentlichen Raum und transportiert die Funktion, die er im Privaten besitzt, schmückend zu verbergen, Dekoration zu sein mit der primären Aufgabe zu verstecken und dadurch Wohnungen zu zurechtgeschmückten Gespenstern werden zu lassen, zu Idyllen, Bühnen idealisierter Bilder des Selbst und der Familie. Die Maskerade, deren Symbol er ist, wird durch die überdimensionale Zurschaustellung im öffentlichen Raum entblößt. Die vertraute Heimeligkeit wird zur Unheimlichkeit.

Diesen Samstag (18.08.2012, 16 Uhr, Wallensteinplatz, 1200 Wien) stellen Antonia Wenzl und Betina Aumair von den Strickistinnen die Installation unHEIMelig vor.

Verlinkt

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Die Sommerpause ist hiermit beendet! Wie ihr vielleicht bemerkt habt, hat es in den vergangenen Wochen hier hauptsächlich Gastbeiträge gegeben. Nachdem Frühsommer-Stress und Urlaub jetzt aber vorbei sind, hoffe ich auf Motivation und Inspiration und werde versuchen, euch regelmäßig mit Beiträgen zu versorgen.

Das Urteil im Prozess gegen die drei Pussy-Riot-Aktivistinnen, die sich seit März in Untersuchungshaft befinden, wird voraussichtlich am 17. August verkündet werden – ihnen drohen drei Jahre Haft. Infos zum Prozess findet ihr unter anderem hier und hier. In Berlin hat Peaches einen Dreh für ein Soli-Video organisiert (siehe auch Online-Petition), einen Blogbeitrag zum Thema „Westliche Empörung und Soli-Support“ könnt ihr hier nachlesen.

„The battle against whitewashing and race bending“ – Denise Oliver Velez hat auf Dailykos einen sehr guten Beitrag über diese Praktiken in der Filmindustrie bzw. in den Medien allgemein geschrieben.

Wie sieht es mit den Chancen einer Frauenpartei bzw. einer feministischen Partei in Österreich aus? Sandra Ernst Kaiser (diestandard.at) hat unter anderem bei Sophie Karmasin und Peter Filzmaier nachgefragt.

Olympia: „Vorschnelle Rassismen“ – Olja Alvir schreibt auf dastandard.at über die Obsession für biologische Voraussetzungen für den Spitzensport. Auf Jezebel.com wird über ein sexistisches Video berichtet, das Sportlerinnen bei den Olympischen Spielen präsentiert.

Der bekannte amerikanische Männlichkeitsforscher Michael S. Kimmel und sein Kollege haben „The Guy’s Guide to Feminism“ veröffentlicht. Männer, die Männern Feminismus einfach erklären, braucht es das? Diese und andere Fragen hat sich khaos.kind gestellt.

Die Strickistinnen Antonia Wenzl und Betina Aumair stellen ihr neues Projekt vor: „UnHEIMelig„. Die Eröffnung findet am 18. August um 16 Uhr am Wiener Wallensteinplatz statt (mehr dazu in Kürze auf der Denkwerkstatt).

Eine Liste mit den besten Fahrrad-Blogs gibt es bei den An.schlägen.

Erinnerung: Am 20. August findet das erste „Netzfeministische Bier“ in Wien statt.

Netzfeministisches Bier in Wien

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Liebe Frauen*, Feministinnen, Netzaktivistinnen, Tech-Verliebte, Social-Media-Women (usw.)!

Die netzpolitische und netzaktive Szene ist extrem männlich dominiert. Das Manko lässt sich sowohl auf Kongressen, Barcamps, Podiumsdiskussionen – ja allen Veranstaltungen die sich mit dem Thema befassen – aber auch in den  Vereinen und Parteien feststellen.

Aus diesem Grund gilt es Frauen* zu vernetzen und einen Gegenpol zu schaffen. In Deutschland hat sich deshalb die Plattform Netzfeminismus.org gegründet. Aktivistinnen haben sich zum Ziel gesetzt, Frauen* zu fördern und ein Netzwerk, das sich regelmäßig zu einem sogenannten „Netzfeministischen Bier“ trifft, etabliert.

Einen ähnlichen informellen Rahmen für netzaffine Frauen* möchten wir auch hier in Österreich schaffen. Anknüpfend an das Berliner Vorbild möchten wir deshalb alle interessierten Frauen* zum ersten netzfeministischen Bier in Wien am 20. August um 19:00 Uhr ins Frauencafé Feminista (Lange Gasse 11, 1080 Wien) einladen.

Es steht keine Organisation, kein großartig-durchdachtes und durchgeplantes Konzept dahinter, vielmehr sind es engagierte Frauen*, die sich diesem Thema verschrieben haben und gerne den Austausch mit anderen suchen würden. Es besteht kein alleiniger Anspruch auf die Durchführung dieser Biere – alle Frauen* sind eingeladen solche Treffen selbst zu arrangieren, sie in andere Bundesländer, Städte oder Gruppierungen zu tragen. Unser Interesse liegt einzig darin, dass sich mehr Frauen* dieser Thematik widmen und je mehr netzfeministische Aktivitäten in Zukunft geschehen, desto besser.

Diese Nachricht wendet sich an alle, weshalb sie auch gerne weitergeleitet werden darf und auch soll. Einziger Anspruch ist, dass die Einladung nur Frauen* betrifft, da die Community schon jetzt sehr männlich besetzt ist und dies den Zweck hat einmal Frauen* zu Wort kommen zu lassen. Über das weitere Vorgehen soll natürlich diskutiert werden; aber erstmal würden wir darum bitten, dass der jetzige Aufruf nur für Frauen* gedacht ist. Für alle Twitterinnen unter euch: Der Hastag lautet #nfbw und das Frauencafe findet sich unter @fcfeminista!

Wir hoffen, ihr findet Zeit und habt Interesse – uns würde es freuen, weitere Netzfeministinnen kennen zu lernen!

Auf bald und feministische Grüße

Leonie (@leotanczt) und Brigitte (@denkwerkstatt)

Teinehmerinnen*:

@leotanczt
@denkwerkstatt
…?

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