Archive2012

Verlinkt

V

Die Sommerpause ist hiermit beendet! Wie ihr vielleicht bemerkt habt, hat es in den vergangenen Wochen hier hauptsächlich Gastbeiträge gegeben. Nachdem Frühsommer-Stress und Urlaub jetzt aber vorbei sind, hoffe ich auf Motivation und Inspiration und werde versuchen, euch regelmäßig mit Beiträgen zu versorgen.

Das Urteil im Prozess gegen die drei Pussy-Riot-Aktivistinnen, die sich seit März in Untersuchungshaft befinden, wird voraussichtlich am 17. August verkündet werden – ihnen drohen drei Jahre Haft. Infos zum Prozess findet ihr unter anderem hier und hier. In Berlin hat Peaches einen Dreh für ein Soli-Video organisiert (siehe auch Online-Petition), einen Blogbeitrag zum Thema „Westliche Empörung und Soli-Support“ könnt ihr hier nachlesen.

„The battle against whitewashing and race bending“ – Denise Oliver Velez hat auf Dailykos einen sehr guten Beitrag über diese Praktiken in der Filmindustrie bzw. in den Medien allgemein geschrieben.

Wie sieht es mit den Chancen einer Frauenpartei bzw. einer feministischen Partei in Österreich aus? Sandra Ernst Kaiser (diestandard.at) hat unter anderem bei Sophie Karmasin und Peter Filzmaier nachgefragt.

Olympia: „Vorschnelle Rassismen“ – Olja Alvir schreibt auf dastandard.at über die Obsession für biologische Voraussetzungen für den Spitzensport. Auf Jezebel.com wird über ein sexistisches Video berichtet, das Sportlerinnen bei den Olympischen Spielen präsentiert.

Der bekannte amerikanische Männlichkeitsforscher Michael S. Kimmel und sein Kollege haben „The Guy’s Guide to Feminism“ veröffentlicht. Männer, die Männern Feminismus einfach erklären, braucht es das? Diese und andere Fragen hat sich khaos.kind gestellt.

Die Strickistinnen Antonia Wenzl und Betina Aumair stellen ihr neues Projekt vor: „UnHEIMelig„. Die Eröffnung findet am 18. August um 16 Uhr am Wiener Wallensteinplatz statt (mehr dazu in Kürze auf der Denkwerkstatt).

Eine Liste mit den besten Fahrrad-Blogs gibt es bei den An.schlägen.

Erinnerung: Am 20. August findet das erste „Netzfeministische Bier“ in Wien statt.

Schmerzensangelegenheiten

S

Gastbeitrag von Beora Gogulka und Andrea Hrastnik, Studentinnen an der Uni Klagenfurt

Anfang des Jahres wühlte der Artikel „Schmerzensmänner“ im Feuilleton der „Zeit“ den Diskurs um die Definition von Männlichkeit und Weiblichkeit erneut auf. Die Journalistin Nina Pauer erregte so manche Gemüter, indem sie behauptete, dass sich Männer der Gegenwart in einer „Identitätskrise“ befinden und zu melancholischen, hyperreflektierten, ratlosen „Schmerzensmännern“ verkommen sind.

Der „neue Mann“ sei laut Pauer „falsch abgebogen“ und habe seine „Rolle verloren“. Sie beklagt, dass sein ‚verkopftes Verhalten‘ es fast zu einer Unmöglichkeit macht, sich von ihm angezogen zu fühlen. Er sei zu verweichlicht, unsicher, wisse nicht mehr, wie und wann man(n) eine Frau erobern muss. Christoph Scheuermann erklärt auf „Spiegel-Online“, Frauen seien an dieser vermeintlichen Misere „selber schuld“. Immerhin wollten sie doch Männer, die zuhören können und sich für ihre Gefühle interessieren. Als Antwort auf die „Schmerzensmänner“ von Pauer definiert er Frauen von heute als „Optimier-Frauen“, welche „alles und jeden optimieren“ wollen. Frauen wissen nicht, was sie wollen, nur, was sie nicht wollen.

(mehr …)

Deutlich weniger Frauen in Diskussionssendungen

D

Student_innen aus Klagenfurt haben sich TV-Diskussionsformate in Bezug auf das Geschlechterverhältnis angesehen

Wir, eine Gruppe von Studentinnen und Studenten an der Alpen Adria Universität Klagenfurt, haben uns mit den Diskussionssendungen „Im Zentrum“, „Club 2“, und „Pro und Contra“ auseinandergesetzt, da wir diese kritisch auf eine quantitative Verteilung von Frauen und Männern überprüfen wollten.

„Frauen kommen deutlich weniger in Nachrichten vor und sind im Politik- und Wirtschaftsjournalismus eine klare Minderheit. Das sind zentrale Ergebnisse des Global Media Monitoring Projects 2010 (GMMP), an dem 130 Länder weltweit teilgenommen haben. Österreich war nicht dabei.“ (karinzauner.wordpress.com)

(mehr …)

Gender in der Gefahrenevaluierung am Arbeitsplatz

G

Antonia Wenzl hat sich in ihrer Masterarbeit die Frage gestellt, welche geschlechtsspezifischen Auswirkungen eine geschlechtsneutral formulierte Gefahrenevaluierung am Arbeitsplatz mit sich bringen kann.

Was ist das Thema deiner Arbeit?

In meiner Arbeit geht es um Geschlechtergerechtigkeit im ArbeitnehmerInnenschutz, genaugenommen um Geschlechtergerechtigkeit in der Gefahrenevaluierung am Arbeitsplatz. Der Titel meiner Arbeit lautet: „Genderaspekte in der Gefahrenevaluierung am Arbeitsplatz nach § 4 ASchG“.

Gesetzlich geregelt ist der ArbeitnehmerInnenschutz im „Bundesgesetz über Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit“ (ArbeitnehmerInnenschutzgesetz). Die sogenannte Gefahrenevaluierung ist im § 4 ArbeitnehmerInnenschutzgesetz festgelegt. Hier werden Arbeitgeber_innen dazu verpflichtet Gefahren und Belastungen am Arbeitsplatz ihrer Arbeitnehmer_innen zu evaluieren und Maßnahmen zur Gefahrenverhütung festzulegen.

Der Kontext, in dem der ArbeitnehmerInnenschutz geregelt ist und umgesetzt wird, ist der Sozialstaat. Er transformiert moralische Rechte auf adäquate Versorgung mit Ressourcen durch ein System von Steuern und Versicherungen in juristische Ansprüche. Der Zugang zu Ressourcen des ArbeitnehmerInnenschutzes, dazu gehören etwa Präventionsmaßnahmen, adäquate Schutzkleidung, medizinische Versorgung, aber auch die Anerkennung von besonderen Belastungen und Gefahren sowie von Berufskrankheiten und Berufsunfähigkeiten, ist eine Frage der sozialen Gerechtigkeit. Der Sozialstaat schafft ein System, das garantieren soll, dass alle Menschen, die in abhängigen Erwerbsarbeitsverhältnissen beschäftigt sind (ArbeitnehmerInnen), unter menschenwürdigen Bedingungen arbeiten können. Das ArbeitnehmerInnenschutzgesetz soll ArbeitnehmerInnen davor schützen, Tätigkeiten verrichten zu müssen, die gesundheitliche Schäden zur Folge haben (könnten) oder Sicherheitsrisiken mit sich bringen (könnten).

Körperliche und/oder psychische Schädigungen, die trotz ArbeitnehmerInnenschutz durch Erwerbsarbeit verursacht werden, sind in diesem System, so lautet die gesetzlich verankerte Vereinbarung, von der Solidargemeinschaft zu tragen. Bringen wir in diese Vorstellung eines gerechten ArbeitnehmerInnenschutzes die Dimension der Geschlechtergerechtigkeit ein, so bedeutet Geschlechtergerechtigkeit im ArbeitnehmerInnenschutz, dass der Zugang zu Ressourcen des ArbeitnehmerInnenschutzes für Männer und Frauen in Erwerbsarbeitsverhältnissen gleich verteilt und damit geschlechtergerecht ist. Für die Praxis des ArbeitnehmerInnenschutzes in den Betrieben ist vor allem die Umsetzung der Gefahrenevaluierung und Festlegung von Maßnahmen relevant.

(mehr …)

Migration in den Medien

M

Gastbeitrag aus Klagenfurt von zwei Pädagogik-Studentinnen zum Thema „Migration“ in den Medien

Sucht man/frau auf Standard.at und DiePresse.com nach den Begriffen „Migration“ bzw. „Migrationshintergrund“, erscheinen in verschiedenen Ressorts Artikel zu diesem Thema. Wir beschränkten uns aber in der folgenden Ausführung auf den Zeitraum vom 19.05.2012 bis zum 16.06.2012. Auffällig ist dabei, dass die meisten Artikel den Ressorts Bildung (6 Treffer), Politik (5 Treffer), Kultur (7 Treffer) und Panorama (4 Treffer), vor allem in Verbindung mit Integration, zugeordnet sind. Unter dem Begriff „Migrationshintergrund“ waren wesentlich mehr Artikel zu finden als zum Begriff der „Migration“ allein. Des Weiteren gab es 3 Beiträge aus dem Ressort „Meinungen“, „Wissenschaft“ und „Gesundheit“ wurden 2-mal erwähnt und je ein Artikel in den Ressorts „Wirtschaft“, „Immobilien“ und „Inland“ war zu finden.

(mehr …)

Männer im Bild

M

Eine weiterer Gastbeitrag von Studentinnen der Universität Klagenfurt:

Im Zentrum dieses Beitrags steht die Analyse von Pressebildern in Hinblick auf das quantitative Verhältnis von Frauen und Männern in ausgewählten deutschsprachigen Wochenzeitschriften: Profil (Heft 24/2012 vom 11.6.2012), der Spiegel (Heft 24/2012 vom 11.6.2012) und News (Heft 24/2012 vom 14.06.2012). In erster Linie wollen wir damit herausfinden, ob ein Unterschied in der quantitativen Verteilung bildlicher Darstellungen von Frauen und Männern besteht. Gezählt wurden zum einen Bilder, auf denen Männer und Frauen entweder alleine oder gemeinsam zu sehen waren und zum anderen, wie viele Frauen und Männer in den Zeitschriften präsent waren. Werbeanzeigen wurden dabei nicht mit einbezogen.

(mehr …)

BEEF! Fleisch ist sein Gemüse?

B

Das Koch-Magazin „Beef“ hat vor Kurzem von der Diestandard-Redaktion eine Zitrone verliehen bekommen. Ellen Hoppenbrouwers und Nina Kowalczyk haben sich das „Beef“ ebenfalls angesehen und sich Gedanken über die Verbindung von Fleischkonsum und Männlichkeit gemacht:

BEEF! Fleisch und Männer

FLEISCH IST SEIN GEMÜSE?

Männer haben das Kochen als Hobby entdeckt. Es ist eine produktive Tätigkeit, die zufrieden und satt macht. Doch wie holt man das Kochen aus dem „Fraueneck“? Zuerst eroberten die Männer das Grillen, das bis heute eine typische Männerdomäne zu sein scheint. Die Verbindung von rohem Fleisch, Feuer und (potenzieller) Gefahr stützt das archaische Bild des Steinzeit-Jägers. Durch die Technik hat sich für Männer der Fokus beim Kochen verschoben und die Attraktivität der Lebensmittelzubereitung gesteigert. Kochen wird hier nicht als Alltagsbeschäftigung, sondern als Event verstanden. Dabei ist Fleisch das Herzstück von Männlichkeit in der Küche. Der technische und handwerkliche Aspekt wird konstruiert durch Feuer, Männlichkeit und Gefährlichkeit. Es geht darum, ein „erlegtes“ Tier formvollendet zuzubereiten.

(mehr …)

Neueste Beiträge

Neueste Kommentare

Archive

Kategorien