TagJoseph Peck

Alles über die Männer, Teil 1

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„Es stimmt, daß Zeiten und Sitten sich wandeln; doch die Natur des Menschen ist nicht so wandelbar.“ Nachdem ich Joseph Pecks beeindruckendes Wissen über „die Frauen“ präsentiert habe, soll euch auch die Essenz aus dem Klassiker „Alles über die Männer“ nicht vorenthalten bleiben. Man tausche Passiv gegen Aktiv, und los geht es:

Im Gegensatz zu den Qualen der Geburt in „Alles über die Frauen“ beginnt „Alles über die Männer“ mit der Freude über das wunderbare Geschöpf Junge.
„Jeder Junge braucht einen Vater, von dem er mit Stolz sagen kann: ‚Das ist mein Alter.‘ Er braucht einen Vater, dessen Augen unmerkbar aufleuchten, wenn er nach einem harten Tag von Amt, Büro oder Fabrik heimkehrt und ein winziges Bündel voll Energie ihm entgegenstürzt mit dem Ruf: ‚Hallo Papps!‘.

Der frühe Moment der Erkenntnis: „Irgendwann, im Alter zwischen zwei und drei Jahren, beginnt das Kind nämlich zu begreifen, daß es männlichen Geschlechts ist, und fängt an, Männer als höhere Wesen zu betrachten.“

„Frauen verachten Kinder, die nicht von ihnen abhängig sind; Männer lieben Jungen, weil die freundlichen Erinnerungen an die eigene Jugend unversehens heraufbeschworen werden, sobald ein kleiner Kerl in der Nähe ist.“

„Wenn heute meine Jungen ihre Familie zu unserer kleinen Farm im Waldland herausbringen, pflegen wir Männer, ausgerüstet mit Beil und Säge, die Weiber und Kinder zu verlassen.

Was passiert, wenn der Junge beginnt, mit Mädchen auszugehen? „Nach Mitternacht lehne ich es ab, mir noch Sorgen zu machen – Die kann sich jetzt die Mutter des Mädchens machen.“

„Während Mädchen von Jahr zu Jahr bezaubernder und graziöser werden, wird ein Junge immer tölpelhafter – und er merkt immer mehr, daß er Tölpel ist.“

„… aber gib ihm eine ordentliche Tracht Prügel, wenn er dir nicht offen gehorcht. (…) Ein Junge, der ohne warme Bindung an den Vater aufwachsen muß, ist um sein Geburtsrecht betrogen worden.“

„Natürlich wird ein Junge später im Kreis der Freunde damit prahlen und angeben, wieviele Mädchen er verführt hat – genauso wie Mädchen sich der Liebhaber rühmen, von denen sie sich nicht verführen ließen.“

„Nur wenige Frauen wünschen sich einen Sklaventreiber wie jenen Simon Legree aus Onkel Toms Hütte, aber im Zweifelsfall würden sie ihn irgendeinem milchgesichtigen Waschlappen vorziehen.“

„Er versucht jetzt, jedes Mädchen zu bedrängen, dem er begegnet, immer in der halben Hoffnung, bei seinen amourösen Unternehmungen zurückgewiesen zu werden. Doch nur zu oft wird er nicht zurückgewiesen, und das führt zu erneuter Unzufriedenheit – mit sich und mit den Mädchen, die das Spiel so bereitwillig mitmachten. Seine Ideale sind erschüttert worden, sein Idol liegt im Staub. Doch die Gestalt der Mutter und die Gestalt jener Mädchen, die ihn zurückweisen, leuchten um so heller in dem Schrein seines Herzens.“

Alles über die Frauen, Teil 1

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Am vergangenen Wochende habe ich in der Bibliothek meiner Lieblings-Niederösterreicher_innen gestöbert und kurzerhand sind mir zwei Buchrücken ins Auge gesprungen: „Alles über Frauen“ und „Alles über Männer“ verstaubten da in der obersten Reihe eines Regals. Schon die Titel verhießen mir Schlimmes – aber es sollte noch schlimmer kommen. Weihnachten 1964 hatten sie die Bücher geschenkt bekommen, 1961 wurden sie von einem gewissen Joseph H. Peck, einem amerikanischen Gynäkologen, veröffentlicht. Nachdem dieser Mister Peck einige Jahrzehnte als „Arzt der Frauen“ praktiziert hatte, beschloss er also, sein umfassendes Wissen – da er die Frauen so liebe – der Allgemeinheit zugänglich zu machen. Schon unglaublich, was so alles (straffrei) publiziert werden durfte und unsere Eltern / Großeltern als heitere Lektüre unter ihrem Weihnachtsbaum fanden. Das Buch ist eine schier unerschöpfliche Quelle von Vorurteilen, Stereotypen und Sexismen, die in den 60er Jahren noch sehr explizit ausformuliert wurden – aber im Grunde (in modifizierter Form) bis heute überlebt haben. Hier einige Auszüge aus „Alles über die Frauen“ (Originaltitel: „Life With Women – And How To Survive It„) – aus den ersten Kapiteln, die das Heranwachsen von Mädchen behandeln:

Um sich der „weiblichen Natur“ anzunähern, schlägt der Gynäkologe eine Entbindungsstation als geeigneten Ort vor, dort, wo sich die Frau „ihrer ureigensten Funktion hingibt“:

„Eine Frau, die diesem Gottgewollten zum erstenmal unterworfen ist und nun, mit tiefer liegendem Kopf, fest angeschnallt auf dem Entbindungstisch liegt, mag sich wohl wie ein Opfer vorkommen, das vom Hohenpriester und seinen Priesterinnen (…) dargebracht werden soll. Aber schon die Bibel sagt: ‚Mit Schmerzen sollst du Kinder gebären.'“

„Sie hat eine rasche Auffassungsgabe und ein gutes Gedächtnis und nimmt es in bezug auf Bildungsfähigkeit mit jedem Mann auf. Doch je mehr sie lernt, desto mehr geht von ihren weiblichen Instinkten verloren, und es scheint, daß sie mit jedem Fortschritt in der Bildung auch an Weiblichkeit einbüßt. Die gelehrtesten Frauen sind deshalb oft die armseligsten Mütter.“

„Vom dritten Lebensjahr an bereitet sich das Mädchen auf die Mutterschaft vor, indem es mit Puppen und Puppenhäuschen spielt und die Katze mit ihren Jungen belauscht. Ihres Bruders Interessen um diese Zeit wenden sich möglichst weit von jeder Häuslichkeit ab. Er flitzt auf seinen Schlittschuhen auf dem Teich umher, (…) und wenn er schließlich doch einbricht, dann wahrscheinlich nur, weil ein Mädchen ihn geschubst hat.“

Dann folgen einige Anekdoten zur alt bekannten „Hinterlistigkeit“ der Frauen und er schildert die Geschichte eines 14-jährigen Mädchens, das seinen Eltern erzählte, es sei vergewaltigt worden, obwohl es nur die Zeit vertrödelt hatte und der Bestrafung entgegehen wollte: „Natürlich sind dies reichlich extreme Beispiele von der Heimtücke der Mädchen (…). Auf Grund solch alberner Anschuldigungen sind schon Männer ins Gefängnis gewandert.“

„Wenn ihr liebes Töchterlein in den männlichen Sportarten allzu tüchtig ist, mag Ihnen, lieber Leser, sogleich der alte Reim in den Sinn kommen: ‚Mädchen, die pfeifen, und Hühern, die krähen, soll man beizeiten den Hals umdrehen‚. Lenken Sie deshalb ihre Aufmerksamkeit schleunigst auf Puppen und Puppenstuben, dann wird sie, indem sie der Mami zusieht, mit der Zeit dahinterkommen, daß ihre Rolle restlosen Einsatz erfordert.“

Mädchen wollen möglichst schnell erwachsen werden, schreibt der Autor weiter, doch so mancher Ehemann werde sich nach den Kindestagen der Frau sehnen, denn, im Gedanken: „damit ich sie verprügeln kann, bis sie mir die Wahrheit gesteht – und ohne daß mich anderntags gleich ihr Scheidungsanwalt anruft!“

Was passiert mit den herangereiften Mädchen, die keinen Ehemann finden? „Infolgedessen gibt es eine Menge später Mädchen und energisch berufstätiger Frauen, die einspännig herumlaufen, sich selber nicht leiden können und mit ihrem unerfüllten Leben die Ärzte plagen.“

Fortsetzung folgt…

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